Der Winterfarbtyp – Ihr individuelles Farbkonzept

Kühl und kontrastreich

Jede Typologie ist eine Pseudowissenschaft. Sei es die Typologie der Temperamente, der Lüscher-Farbtest oder die Jahreszeitentypologie der Farbberater: Immer gibt es drei, vier oder auch fünf Prototypen, die mehr oder weniger in jedem Menschen ausgeprägt sind. Als mich meine damalige Ausbilderin vor 26 Jahren dem Winter-Farbtyp zuordnete, habe ich zunächst die klaren, kühlen und kontrastreichen Farben probiert. Nach einiger Zeit wurde mir klar: „Das bin ich nicht.“ Heute weiß ich natürlich, dass ich ein Winter-Sommer-Herbst-Farbtyp bin. Wenn ich Menschen farbberate, sehe ich nicht nur die angeborenen Farben von Haut, Augen und Haar, sondern sollte die gesamte Persönlichkeit, die Physiognomie, die Körperkonstitution, die Denkstruktur nach Lüscher (Schweizer Farbpsychologe), Gang, Bewegung und Stimme wahrnehmen.

Der reine Winterfarbtyp hat meist dunkelbraune oder schwarze Haare, sehr selten auch platinblondes Haar, und meist eine dunkle Augenfarbe. Die Hautfarbe kann porzellanweiß, oliv oder dunkelhäutig sein.

Alles an diesen Menschen ist extrem. Entweder sind sie sehr groß oder sehr klein, oft extrem lang und schmal oder auch breit. Typisch sind sehr kantige, mitunter asymmetrische Gesichtsformen mit ausgeprägten Wangenknochen, leuchtenden Augen und abgewinkelten Augenbrauen. Die Lippen sind entweder sehr schmal oder sehr breit. Auch die Nasenformen sind sehr unterschiedlich von zart, schmal und fein bis zur großen Adlernase. Menschen dieses Typs bewegen sich sehr dynamisch und schnell. Sie wollen sehen und gesehen werden, haben viel Energie, Visionen, Kreativität, Durchhaltevermögen und Interesse an Neuheiten. Der Winterfarbtyp ist sehr entscheidungsfreudig und risikobereit und liebt es, berühmt zu sein. Am besten stehen ihnen starke Farben wie Rot, Schwarz, Weiß, leuchtendes Royalblau oder Smaragdgrün in scharfen Abtrennungen und geometrischen Mustern. Auch Streifen sehen sehr gut an ihnen aus.

Im Stil zeichnen sich klare Linien, großzügige Schnittführung und dramatische Akzente ab. Diese reinen Winterfarbtypen sind relativ selten in unseren Breiten. In südlichen Ländern gibt es mehr Winterfarbtypen. Typische Vertreter dieses Typs sind beispielsweise Robbie Williams, Nicolas Sarkozy oder Mick Jagger. In Deutschland gibt es den Winterfarbtyp oft mit Herbstanteil oder Sommeranteil, auch schon mal einen Individualtyp Winter-Frühling, wenn auch seltener. Sind Sie ein Winter-Herbst-Typ, vermeiden Sie bitte sogenannte „saure Farben“ wie Zitronengelb und Apfelgrün. Dagegen sehen Farbkombinationen Schwarz/Terrakotta, Schwarz/Beige oder Violett sehr gut an Ihnen aus. Das Farbmuster ist dunkel-warm-kalt. Haben Sie als Wintertyp einen hohen Sommeranteil und sind im Wesen sehr zurückhaltend, steht Ihnen Zyklam oft besser als reines Rot. Blaustichige Farben, nicht zu klar, jedoch auch nicht zu gedämpft, sehen wunderbar an ihnen aus. Die Farbgebung der Winter-Frühlingsmenschen ist kühl und warm zugleich und eher klar. Diese Menschen sind sehr aufgeschlossen und kommunikativ. Ich denke an Verona Pooth. Sie kann viel Farbe mit großer Leuchtkraft vertragen.

In der nächsten Kolumne beschreibe ich den Sommerfarbtyp und die individuellen Mischungen und Kombinationen.